Heute zählt sie zu einem wichtigen Grundnahrungsmittel, vor allem in Europa. Das war aber nicht immer so. Erst im 16. Jahrhundert brachten die Spanier die patata von Südamerika nach Europa und erst Mitte des 18. Jahrhunderts wurde das Nachtschattengewächs in Deutschland als essbar eingestuft.
Bei der Kartoffel (Solanum tuberosum) handelt es sich um eine krautige Pflanze, die unterirdisch Knollen bildet. Diese sind ca. 2 Wochen nach Absterben des Krautes erntereif. Das Aroma der Kartoffeln wird von den Böden bestimmt. Man unterscheidet zwischen festkochenden, vorwiegend festkochenden und mehligkochenden Kartoffeln, wobei diese Eigenschaften vom Stärkegehalt abhängen. Umso mehr Stärke die Kartoffel enthält, desto lockerer bzw. mehliger ist sie beim Kochvorgang.
Lagerung: Die Kartoffel sollte kühl, trocken und dunkel bei 4-15°C gelagert werden. Unter diesen Bedingungen ist sie mehrere Monate haltbar. Indem Kartoffeln vor direktem Lichteinfall geschützt werden wird der Keimprozess verlangsamt. In diesem Prozess bildet sich verstärkt der giftige Stoff Solanin. Daher sollten bei gekeimten Kartoffeln grüne Stellen und Keime großzügig entfernt und diese rasch verbraucht werden. Auch Frühkartoffeln sollten innerhalb von zwei Wochen verarbeitet werden.
Verwendung:
Die Kartoffel kommt vielfältig zur Verwendung. Sie dient einerseits als Stärke- und Futtermittel. Sie wird aber auch zur Herstellung von Stärke und Alkohl verwendet. Der Kartoffelsaft wird in der Volksmedizin gerne bei Magenbeschwerden oder äußerlich zur ehandlung von Verletzungen und Geschwüren angewendet.
Je nach Stärkegehalt können die Knollen unterschiedlich in der Küche eingesetzt werden.
Festkochend: Bratkartoffeln, Kartoffelsalat, Kartoffelecken aus dem Ofen, Gratin, Salzkartoffeln, Pellkartoffeln
Vorwiegend festkochend: Salzkartoffeln, Pellkartoffeln, Aufläufe, Rösti, Puffer, Pommes Frites, Bratkartoffeln, Eintopf, gröberes Püree
mehlig kochende Kartoffeln: Klöße, Gnocchi, Kartoffelsuppe, Knödel, Kroketten
Inhaltsstoffe:
Die Kartoffel wurde häufig als Dickmacher verunglimpft. Das kann sie auch sein, vorausgesetzt sie wird in großen Mengen und als Pommes in sehr viel Öl frittiert verzehrt. Davon abgesehen handelt es sich bei der Kartoffel um ein kalorienarmes Lebensmittel mit ca. 69 Kilokalorien, das noch dazu einen guten Sättigungseffekt hat. Durch das enthaltene hochwertige Eiweiß kann sie somit aufgrund der langanhaltenden Sättigung sogar beim Abnehmen unterstützen. Übrigens: auch wenn der Eiweißgehalt der Kartoffel nicht übermäßig hoch ist, so handelt es sich hierbei um ein sehr hochwertiges Eiweiß das, in der richtigen Kombination, z.B. mit Milch und Ei, sogar die von Fleisch übersteigen kann. Weiterhin enthält die Kartoffel viele B-Vitamine, wie B1, das beim Verstoffwechseln von Kohlenhydraten unterstützt sowie Kalium und Vitamin C. Besonders viele Vitamine stecken unter der Schale, weshalb die Kartoffel ruhig häufiger als Pellkartoffel auf dem Teller landen kann.
Wie bereits erwähnt, enthalten Kartoffeln einen gewissen Anteil an Solanin, vor allem wenn sie anfangen zu keimen. Solanin ist giftig und kann zu Kopfschmerzen, Übelkeit und Durchfall führen und sollte daher nicht aufgenommen werden.
Der Keimprozess wird durch eine kühle, dunkle Lagerung unterbrochen. Daher empfiehlt es sich, Kartoffeln bereits in Papierbeuteln oder abgedunkelten Behältern zu kaufen. Die Knollen werden häufig auch mit Keimhemmungsmitteln versehen, um den Keimprozess zu stoppen. Wer die Rückstände dieser Mittel vermeiden möchte, sollte daher lieber zu Bio-Ware greifen.
Kartoffeln sind wahre Alleskönner in der Küche und heutzutage kaum mehr wegzudenken. Ob als Ofenkartoffel, als Stärkebeilage, als Kloß, Pommes, Krokette oder in der Suppe... sie ist so vielseitig wie kaum ein anderes Gemüse.
Aufgrund ihres hohen Stärkegehalts eignet sie sich außerdem gut zum Abbinden und Herstellen von fettärmeren Soßen.
Was sind eure liebsten Kartoffelrezepte?
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